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Nachruf auf Egon von Stephani

Wir haben unseren Motivator, Vorturner, Meister und Freund verloren, unseren Egon. Wir sind natürlich dankbar dafür, dass er uns so lange begleitet, begeistert, ja mitgerissen hat und uns Vorbild war. Trotzdem sind wir traurig. Er fehlt uns. Wie geht es weiter ohne ihn. Wir wissen es nicht. Wir werden versuchen weiter zu machen mit viel Sport und Bewegung, so wie er es uns vorgemacht hat.

 Hier soll die Erlanger Presse, die Egon bei vielen Aktionen tatkräftig begleitet hat,  zu Wort kommen mit einem kurzen Abriss über das Leben und Wirken unseres Egon von Stephani:

Erlanger Nachrichten 07.02.2011:

Zeitlebens die Menschen in Bewegung gebracht

Ein langes Leben für den Sport ist zu Ende gegangen: Erlangen trauert um „Breitensportpapst“ Egon von Stephani - 07.02. 11:30 Uhr

ERLANGEN  - Die Stadt Erlangen hat ihren sportlichen Motor verloren: Egon von Stephani ist am Freitag im Alter von 91 Jahren verstorben.

So kannte man Egon von Stephani: Als lebenslustigen Sportler, der die Massen bewegte.

Foto: Bernd Böhner

„La Montanara, die Berge, sie grüßen Dich...“ — Dieses Lied war vor gut einem Jahr das Geburtstagsständchen zu Egon von Stephanis 90. Nun bleibt für den passionierten Bergsteiger nur ein Abschiedsgruß, und eine ganze Stadt trauert um ihren „Breitensportpapst“. 


Dabei schien Stephani immer unverwüstlich. Es gab kaum einen, der nicht ungläubig staunte, wenn er erfuhr, wie alt der drahtige Mann schon war, der bei jeder sich bietenden Gelegenheit munter den Vorturner gab. Denn es war zeitlebens sein großes Anliegen, die Menschen in Bewegung zu versetzen. Und dieses Ziel verfolgte er mit unglaublichem Enthusiasmus und einer Portion Hartnäckigkeit, etwa wenn es darum ging, die Stadtoberen aus ihren Sesseln aufzuscheuchen und zum Ablegen des Sportabzeichens zu bewegen. Aber Stephani wusste schlicht auch zu begeistern – Menschen jedes Alters.

Seine Freude an Bewegung gab der gebürtige Badener nach seinem Sportstudium in Berlin sehr bald an die Erlanger weiter: In der Nachkriegszeit wurde er Sportlehrer beim TV 48 und führte damals schon den Stadtstaffellauf ein. Stephani, der in Berlin auch an der Technikerschule studiert hatte, wurde danach erst Konstrukteur, dann hauptamtlicher Sportlehrer bei Siemens. Im Ehrenamt war er technischer Leiter des Stadtverbandes für Leibesübungen und kreierte 1967 den Tag des Sports. An die 10000 Menschen kamen auf die Siemens-Sportanlagen. Bis 1993 war Egon von Stephani Mitglied im Sportbeirat, gehörte dem Vorstand des Stadt-Sportverbandes an und sorgte so für eine Vielzahl von Großveranstaltungen. Seine Aktion „1000 Punkte für Deine Gesundheit“, 1967 eingeführt, wurde bundesweit beachtet – 1800 Teilnehmer waren dabei 2010 wieder auf den Beinen. Das Spielfest in den Regnitzwiesen machte er 1982 zum Riesenerfolg. Die Stadt Erlangen revanchierte sich mit der Bürgermedaille und der „Egon-von-Stephani-Sporthalle“.

Sein Einfallsreichtum kannte keine Grenzen: Vor 47 Jahren rief Stephani den Sportlerball und vor 40 Jahren die Waldläufe auf der Schweißtropfenbahn ins Leben. Mit Alt-OB Dietmar Hahlweg gründete er eine Trimm-Trab-Gruppe, die unlängst ihr 20-Jähriges feierte. An beiden Jubiläen Ende 2010 nahm Stephani – erkennbar krank – noch teil. Aktiv, versteht sich.

Zu Stephanis 90. Geburtstag hatte BLSV-Präsident Günther Lommer erklärt, dass für ihn Erlangen die sportlichste Stadt Bayerns, wenn nicht Deutschlands sei. Und das sei ein Verdienst Stephanis. Dieses Erbe gilt es nun zu bewahren.

Passionierter Bergsteiger

Auch privat war Egon von Stephani Sportler: Die Berge hatten es ihm angetan, und so reiste er um die Welt und kletterte auf die höchsten Gipfel. „Ich reise nie zwei Mal an den selben Ort“, verriet er einmal. „Das wäre Zeitverschwendung.“ Dass er nicht mehr viel Zeit haben würde, hat er wohl an seinem 90. Geburtstag schon geahnt, während rings herum nicht wenige bereits vom 100. träumten. Was durchaus nahe lag, angesichts der puren Lebensfreude, die Egon von Stephani stets versprühte. Doch den letzten Wettkampf gegen die schwere Krankheit konnte er nicht gewinnen

 Hier noch eine besondere Erinnerung an Egon: die Rede von Oberbürgermeister Dr. Siegfried Balleis zum 90.Geburtstag. Bitte hier klicken

Auf einer Lichtung im Wald an der Spardorfer Straße, am Rand von einem Spielplatz, erinnert ein Felsbrocken, geformt wie ein Ei an unseren Egon - der Egonit. Hier kommen Sie zu einer Erklärung und Beschreibung verfasst von Helmut.Schmitt:   hier